Erfahrungsbericht Skoda Enyaq (E-Auto)

Für uns war die Fahrt nach Schönau am Königssee (Berchtesgaden Land) die erste große (Urlaubs)fahrt mit dem Skoda Enyaq und einem E-Auto, dh. mit Aufladen unterwegs, usw.

Falls es den einen oder anderen interessiert, hier unsere Erfahrungen … bei Fragen könnt ihr euch gerne melden.

Besondere Vorbereitungen (besondere Routenplanung oder ähnliches) waren nicht nötig. Ich habe lediglich am Vortag den Akku auf 90 % geladen. Das eingebaute Navi plant nicht nur die Route, sondern plant flexibel und automatisch auch die Ladepause an passenden Ladesäulen ein. Bei einem Mehrverbrauch oder Änderung der Route (z. B. bei Stau, Streckensperrung) werden diese automatisch angepasst. Hierfür kann man im Auto angeben, mit welcher Restreichweite man bei den Zwischenzielen (Ladesäulen) und beim Endziel ankommen möchte.

Auf dem Hinweg (773 km) haben wir drei Mal geladen und die Ladezeit hat insgesamt rund 2 Stunden betragen. Das hat allerdings in erster Linie daran gelegen, dass wir uns bei den Pausen Zeit gelassen haben, bei der Ankunft am Urlaubsort noch einen Ladestand von mindestens 50 % haben wollten und vor allem wir mit einem zu hohen Ladestand an die Ladesäulen gefahren sind. (30 %, 23 % 14 %)). Bei niedrigem Ladestand ist die anfängliche Ladegeschwindigkeit wesentlich höher, das haben wir dann auf der Rückfahrt gemerkt. Insgesamt hat die Fahrt inkl. Pausen 11:30 Stunden gedauert. Die anfängliche Ladeleistung hat rund 140 kw betragen.

Auf dem Rückweg sind wir mit einem Akkustand von 100 % losgefahren. Aufgrund einiger Staus und gesperrter Autobahnen sind wir eine eine andere Route gefahren (809 km). Diesmal haben wir allerdings die Ladesäulen jeweils mit einem niedrigen Ladestand angefahren und wären mit 2 (!) Ladepause ausgekommen. Die erste Ladepause haben wir nach 402 km gemacht und sind dort mit einer Restkapazität von 8 % angekommen. Die anfängliche Ladeleistung hat 178 kw betragen (178 kw entsprechen 178.000 Watt und zum Vergleich: die Ladeleistung über eine heimische Wallbox beträgt 11 kw). Die erste Ladung habe ich nach 7 (!!) Minuten abgebrochen, da hat der Ladestand bereits wieder 17 % betragen. Diese Ladepause war vermutlich nicht notwendig, wir wollten aber eine längere Pause bei einem Autohof machen. Die nächste Ladepause haben wir daher kurz danach gemacht, hier habe ich die Ladung mit 11 % gestartet. Diese Ladepause haben wir eine längere Pause genutzt und etwas gegessen. Nach 39 Minuten sind wir weitergefahren (Ladestand war bereits 85 % = Reichweite wieder rund 350 km). Bei der dritten Ladepause betrug der Ladestand 10 %. Nach 23 Minuten hatten so viel geladen, dass der Akku zu 60 % gefüllt war. Dadurch hatten wir noch zuhause einen Akkustand von 32 %. Es hätte eine Ladung von 40 % (rund 15 Minuten Ladezeit) gereicht. Auch bei diese beide Ladungen wurde mit einer Ladeleistung von > 170 kw gestartet. Insgesamt haben wir also auf dem Rückweg nur 69 Minuten geladen!

Die angesteuerten Ladesäulen waren bis auf eine Ausnahme immer immer frei. Auf dem Hinweg haben wir einmal 5 Minuten gewartet. Ich wusste allerdings, das wir nur so kurz warten müssen. Ansonsten wären wir zur nächsten Lademöglichkeit weitergefahren.

Im Navi des Autos und in Handy-Apps kann man übrigens sehen, wie viele Ladesäulen am Standort verfügbar sind, mit welcher Geschwindigkeit dort geladen werden kann und ob die Säulen frei sind.

Über einen Vertrag mit einem Anbieter können wir bei fast allen Ladesäulen (> 95 % der Ladesäulen in Deutschland) zu festen Konditionen laden. Bei IONITY (dieser Anbieter ist überwiegen an Autobahnen zu finden) können wir besonders günstig laden (0,37 Euro je kWh).

Am Urlaubsort konnte wir die Wallbox an der Ferienwohnung zum Selbstkostenpreis nutzen. Hier haben wir 0,35 Euro je kw gezahlt. Da die Vermieter selber noch keine E-Auto haben, waren wir die die ersten Nutzer.

Da wir (bis auf die zwei kürzeren Ladungen) immer günstig bei IONITY bzw. an der Ferienwohnung laden konnten, waren die Kosten für die Ladungen für den gesamten Urlaub sehr überschaubar. Insgesamt sind wir (mit An- und Abreise) 1892 km gefahren und hatten hierfür insgesamt 149,71 Euro an Kosten. Das finde ich sehr günstig.

Übrigens einer der größten Vorteile eines E-Autos ist die Standklimatisierung (bei meinem Auto ist eine Wärmepumpe verbaut). Über eine Handy-APP kann man diese starten und steuern. Das ermöglicht einem (zum Beispiel bei einer Wanderung) kurz vor dem Erreichen des Autos diese zu starten. Nach bereits 15 Minuten sind die Temperaturen sehr angenehmen. Das Auto ist gut gedämmt und hat eine Thermoschutzverglasung. Ihr könnte euch nicht vorstellen, wie toll das ist, wenn man bei fast 30 Grad nach einer anstrengenden Wanderung in eine klimatisiertes Auto steigt.

In den Städten Berchtesgaden und Bad Reichenhall konnten wir auf allen öffentlichen Parkplätzen kostenlos parken. Das war auch sehr “nice”. Insbesondere da neben unser Lieblingseisdiele direkt ein Parkplatz war.

Dieses Foto zeigt den Ladepark am Autohof Dettelbach. Dort gibt es (neben einer ARAL Tankstelle und Burger King) 8 Schnellladesäule von Aral Pulse, 12 von IONITY, 6 von Allegeo und 18 Säulen von Tesla, also insgesamt 44 Schnellladesäule. Hammer

Das zweite Foto zeigt den Boardcomputer nach der Rückfahrt. Der. Verbrauch von 17.3 kWh/100 km war niedrig.

Resümee: Ich bin wesentlich entspannter und mit einer moderaten Geschwindigkeit gefahren. Der Lenk-Assistent und der adaptiver Tempomat waren (gerade wenn die Autobahn voll war und insbesondere im Stau) sehr angenehm. Mit einem Verbrenner wären die Pausen ähnlich lange ausgefallen. Wir hatten also nicht das Gefühl, das wir hierdurch Zeit verloren hätten oder wir auf das Auto warten mussten. Man muss sich allerdings darauf einlassen … es ist halt eine andere Art des Fahren bzw. des Reisens.

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